Statistik

Raum, Bewegung und Zeit

Statistiken zur Reise – Gegenüber den inneren Bildern der Reise, den Eindrücken, Erlebnissen, Erfahrungen und Begegnungen bilden „Statistiken“ einen strukturierten Zusammenhang, eine abstrakte Reisebeschreibung. Diese läßt sich leicht lesen und interpretieren, ein Tag oder ein Jahr werden in konkrete Zahlen gefasst. Damit läßt sich vermeintlich leicht kommunizieren was aus eine anderen Perspektive fast unmöglich scheint. Wie sollen Zahlen, die Tagesstrecke, die Fahrzeit oder die Anzahl der Fotos das Geschehen eines Reisetages fassen? Hier stehen sich zwei Bilder, zwei Betrachtungsmöglichkeiten gegenüber, das Erlebte gegenüber den Zahlen und deren Verhältnissen zueinander…

Länder und Strecke

In dem Zeitraum von 554 Tagen, den ich hier betrachte, bin ich durch 26 Länder gefahren. An 110 der 277  Fahrradtage bin ich dabei mit anderen Radfahrern zusammen unterwegs gewesen. Mit 30 Radfahrern aus 11 verschieden Ländern bin ich mindestens einen Tag zusammen gefahren. Davon habe ich zwei an vier unterschiedlichen Orten getroffen: in Samarkand (Usbekistan), Islamabad (Pakistan), Kochi (Indien) und Hua Hin (Thailand)….

Ausgaben während der Reise

An den 554 Tagen der Reise habe ich etwa 12.000,- € ausgegeben. Die durchschnittlichen Kosten pro Tag belaufen sich auf etwa 21,35 €. Nicht enthalten sind hierbei die Kosten für Versicherungen und andere laufende Kosten. Berücksichtigt man dies, liegen die täglichen Kosten bei etwa 24,15 €.
In der Tabelle unten sind durchschnittliche Tagesausgaben nach Ländern angegeben. Wegen der teilweise kurzen Aufenthaltsdauer sind diese Angaben nur begingt repräsentativ bzw. die Aufenthaltsdauer selber ist manchmal interpoliert. Auch unterscheidet sich die Art des Reisens von Land zu Land stark: In Zentralasien habe ich viel mehr gecampt und selber gekocht oder wurde eingeladen als beispielsweise in Indien, wo ich fast nur in Hostels, Hotels oder Guesthouses übernachtet habe.

Da in einigen Ländern die Visa-Kosten im Vergleich zu den Gesamtkosten relativ hoch sind, habe ich hier jeweils eine Durchschnittswert mit und ohne Visa-Kosten angegeben. Überraschend günstig war der Aufenthalt in Deutschland, hier habe ich sehr oft bei Freunden und Verwandten übernachtet. Das günstigste Land war, ohne Berücksichtigung der Visa-Kosten, mit etwa 4,44 €/Tag Turkmenistan.
Bei den Kosten für die Zeit in Indien ist der höchste Einzelposten der Reise, der Flug von Kochi (Indien) nach Chiang Mai (Thailand), enthalten.

Ausgaben nach Kategorien

Alles in allem bin ich vor der Reise von etwas höheren Ausgaben ausgegangen. Trotzdem ist es grundsätzlich gut möglich günstiger zu Reisen. Die Ausgaben für Übernachtungen sind mit etwa 2000,- € nach den Ausgaben für Essen, Trinken und Lebensmitteln ein hoher Kostenpunkt, hier kann man Sparen indem man mehr zeltet, mehr in Tempeln und Moscheen übernachtet oder öfters Warmshowers oder Couchsurfing nutzt…

…in der Kategorie „Ausrüstung / Weiteres“ sind hauptsächlich die Kosten für ein zweites Mobiltelefon und die Reparaturkosten für das erste Telefon enthalten; die „Telefonkosten“ bestehen zu einem großen Teil aus Kosten für die deutsche SIM-Karte, damit sie obwohl ich sie nur für’s Online-Banking benutze weiter gültig bleibt – das telefonieren und die Datennutzung ist in den meisten Ländern wesentlich günstiger als in Deutschland (in Indien z.B. bei 1,5 GB an Daten pro Tag ca. 2,- €/Monat);die Kategorie „Verschiedenes“ enthält u.a. Bank- und Wechselkursgebühren.

Teilt man die Ausgaben während der Reise durch die gefahrenen Kilometer kommt man auf 0,47 ct/km. Ein trügerischer Wert, wäre ich mehr gefahren wäre er niedriger.

Pannenstatistik

Hier gibt es zum Glück nicht viel zu berichten, einzig bei den Platten gibt es relevante statistische Daten.
Ich musste bis zum 06.04.2020  16 mal anhalten um insgesamt 26 Löcher im Reifen zu flicken. Einmal ist ein Ventil kaputt gegangen und einmal ist beim Aufpumpen ein Schlauch geplatzt. Das Verhältnis von 16 Platten zu 26 Löchern läßt sich hauptsächlich auf eine Wüstenpflanze mit extrem spitzen Dornen (deren Name ich leider nicht herausgefunden habe) im Iran und in Turkmenistan zurück führen: Beim Zelten in der Wüste im Iran, kurz vor der Grenze zu Turkmenistan, waren morgens beide Reifen platt, vorne 3, hinten 7 Löcher! In den nächsten Tagen hat die selbe Pflanzenart noch weitere Platten verursacht. Nach der Durchquerung der Karakum-Wüste in Turkmenistan habe ich dann einen neuen Satz Reifen mit besserem Pannenschutz aufgezogen, was sich statistisch aber nicht ablesen läßt. Zwei andere Fahrradfahrer, die mit den gleichen Reifen in etwa die selbe Strecke gefahren sind, hatten nur einen Platten!

zu Wartung und Verschleiß siehe auch: Fahrrad und Gepäck

zur Ausrüstung siehe: Ausrüstung

Eine besondere statistische Erwähnung verdient mein blaues Merino-Shirt: Zur Zeit des 1. Corona-Lockdowns, im April 2020 in Thailand, ist die Zahl der Löcher westentlich schneller gestiegen als die Infektionsrate. Mehr als 100 Löchern hatte ich noch in keinem Kleidungsstück…

Stand: April 2020